Das Wahre Selbst – Werden, wer wir wirklich sind

Das Buch „Das Wahre Selbst – Werden, wer wir wirklich sind “ von Richard Rohr wird mit diesem Beitrag vorgestellt.

Richard Rohr

Richard Rohr ist Franziskanerpater und Gründer des Zentrums für Aktion und Kontemplation in New Mexico, USA, ist eine prophetische Stimme für spirituell suchende Menschen auf der ganzen Welt. Seine Bücher sind weltweite Erfolge und wurden oft zu entscheidenden Inspirationen für gegenwärtige spirituelle Suchbewegungen. (Text entnommen vom Buchumschlag)

Einleitung zum Thema

Der Untertitel des Buches – macht bereits die Nähe zur Psychosynthese deutlich. Das Transpersonale Selbst der Psychosynthese und das Wahre Selbst von Richard Rohr sind ebenfalls identisch. So ist für diejenigen, die mit der Psychosynthese vertraut sind, das, was Richard Rohr in seiner Sprache vermittelt eine Ergänzung und Vertiefung dessen, was bereits vertraut ist.
Ich würde mich freuen, wenn die folgenden Auszüge aus diesem Buch das Interesse nach Mehr wecken und dann auch das ganze Buch gelesen wird.

Zitate aus dem Buch „Das Wahre Selbst“

„Nenne es Seele, das Unbewusste (Anmerkung: in der Sprache der Transpersonalen Psychologie das ‚Überbewusste‘) oder die Einwohnung des Heiligen Geistes. Oder nenne es Nichts. Es bedarf nicht des richtigen Namens und der richtigen Religion, um sich zu zeigen. Es braucht nicht einmal unsere Verstehen, keine Wörter zum Geleit. Es ist einfach da. Und zeigt sich am ehesten, wenn wir still sind oder verliebt. Oder beides.
Ich nenne es das Wahre Selbst. Wenn du diesem Wahren Selbst begegnest – und ein einziges Mal ist genug- dann weicht das Falsche Selbst ganz von allein. Aber dazu braucht es fast dein ganzes Leben so wie bei Jesus.“
„Wir sind einfach das ‚Ego‘, in dem sich Normen und Rollenerwartungen an uns verdichten. Wie ein Diamant im Gestein eingeschlossen lebt es in der Tiefe unseres Herzens unser Wahres Selbst. – Spiritualität ist der Weg, auf dem wir in den Erfahrungen unseres Lebens unser Wahres Selbst zum Vorschein bringen. Das christliche Bild dieser Selbst-Findung heißt ‚Auferstehung‘ – Sehnsucht nach Gott und unserem Wahren Selbst ist ein und dieselbe Sehnsucht. Die Religion hat nur eine Aufgabe, nur eine einzige: Aus zweien eins zu machen.“

Das Falsche Selbst

„Es gibt vier hauptsächliche Spaltungen von der Wirklichkeit, die wir alle in verschiedenem Maße vollzogen haben, um unser mentales Ego und unser Falsches Selbst zu schaffen:

  • Wir spalten uns von unserem Schatten ab und zeigen ein idealisiertes Selbst.
  • Wir spalten unsere Gedanken von Körper und Seele ab und leben nur noch in Gedanken.
  • Wir spalten Leben und Tod voneinander ab und versuchen, ohne Tod zu leben.
  • Wir spalten uns von anderen ab und versuchen allein, überlegen und abgetrennt zu leben.

Jede der vier Illusionen muss überwunden werden.“

„Ihr Falsches Selbst ist das, wofür Sie sich halten. Aber Ihr Denken macht es noch nicht wahr. Ihr Falsches Selbst ist fast vollständig ein gesellschaftliches Konstrukt.“

„Ihr Ego-Behältnis möchte geschlossen bleiben und hasst jede Veränderung.“

„Wenn wir die Kunst des Sterbens und Loslassens nicht früh erlernen, werden wir viel zu lange an unserem Falschen Selbst festhalten – bis es uns umbringt.“

„Das religöse Falsche Selbst ist das beste und meistverteidigte Selbst überhaupt. Wenn Gott für uns persönlich oder für unsere Gruppe zum Lakaien geworden ist, dann können wir andere vollkommen straflos hassen, foltern und töten. Das religiöse Falsche Selbst kann Rassismus, Sklaverei und Krieg rechtfertigen, Verrat und Betrug, und dabei keinerlei Schuld empfinden, sondern glauben, ‚Gott damit einen heiligen Dienst zu erweisen‘ (Johannes 16,2).“

„Das Falsche Selbst muss sterben, damit das Wahre Selbst leben kann… Eine reife Religion hilft, den Sterbeprozess des falschen Selbst zu beschleunigen.“

Das Wahre Selbst

„Das Wahre Selbst wird von dem Klebstoff einer universellen Liebe zusammengehalten. ‚Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.‘ (1 Johannes 4,16). Wenn wir in solcher Fülle leben, müssen wir unser Falsches Selbst nicht bekämpfen oder es besiegen. Es tritt von ganz allein in den Hintergrund, wenn die absolute Fülle und das absolute Zulassen da sind.“

„Ihr Wahres Selbst ist jener Teil, der ewig lebt und wahrhaftig sieht. Es ist der göttliche Atem, der durch Sie hindurchgeht.“

„Wer lebt? Das göttliche Selbst, das immer gelebt hat, jetzt aber Sie mit einschließt.“

„Wir tun Dinge (Anm.: aus dem Wahren Selbst), weil sie wahr sind, nicht weil wir müssen oder weil wir irgendeine Strafe fürchten. Von diesem Moment an werden wir nicht mehr so sehr von außen getrieben (das wäre die Methode des Falschen Selbst), sondern von innen her gezogen (die Methode des Wahren Selbst).“
„Der Antrieb liegt in uns, nicht in einer äußerlichen Peitsche und Drohung.- Vor der Verwandlung beten Sie zu Gott, nach der Verwandlung beten Sie durch Gott.“

„Meister Eckhart drückt es so aus: Das Auge, durch das ich Gott sehe, ist dasselbe Auge, durch das Gott mich sieht. Mein Auge und Gottes Auge sind eins: ein Sehen, ein Erkennen, eine Liebe.“

„Der auferstandene Christus steht für die endgültige Perspektive jedes Wahren Selbst: ein menschlich-göttliches Selbst, das auf Gott blickt und weiß, dass es Gott in uns ist, den Gott, der auch außerhalb von uns ist, erkennt, und das beide, sich selbst und Gott, als gut und vereint genießt.
Nichts, was ich in diesem Buch noch sagen werde, ist besser oder wichtiger als dieser Satz. Er sollte und könnte Ihr Leben verändern.“


Richard Rohr
Das Wahre Selbst
Herder Verlag
ISBN 978-3-451-325892

Seine Website Centre for Action and Contemplation

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