Leben ist ein Geschenk – Gill Edwards


Gill Edwards, die Autorin, ist klinische Psychotherapeutin und hat zahlreiche spirituelle Bücher geschrieben.
Sie ist ausgebildet in Metaphysik, Schamanismus und energetischer Medizin.


Einführung

Life is a Gift (Leben ist ein Geschenk) lautet der Titel dieses Buches.
Es gibt leider keine Ausgabe in deutscher Sprache.
Das Buch ist in englischer Sprache jedoch auch in Deutschland erhältlich.

Es lädt dazu ein, sich bewusst machen, wie man sein Leben wahrnimmt.
Dazu werden drei verschiedene Mythen vorgestellt und erklärt. Welchen Mythos man überwiegend lebt, hat einen wesentlichen Einfluss auf die Zufriedenheit im Leben.
Im weiteren Verlauf wird dann vermittelt, was es bedeutet, das Leben als ein Geschenk wahrzunehmen und als solches zu leben.

Auszüge und Zitate

„Als Kind haben wir irgendwie bewusst oder unbewusst erfahren, wie unsere Eltern und die Umwelt ihr Leben betrachtet haben.
Welche Prioritäten sie hatten, wie sie ihre Zeit verbrachten, in welcher Weise sie miteinander umgingen, wie sie dich behandelt haben, wie sie mit Emotionen und mit Problemen umgingen, wie sie Entscheidungen getroffen haben, was für sie gut oder schlecht war.
Du hast auch Botschaften über Gott, über das Leben und über den Kosmos nicht nur von deiner Familie sondern auch von Freunden, der Schule, der Religion und von der Kultur generell erhalten.

Diese Glaubenssysteme wirken im Erwachsenen-Alter weiter und nehmen einen entscheidenden Einfluss darauf, wie man sein Leben wahrnimmt und entsprechend auch lebt.
Erst wenn man diese Glaubensmuster in Frage stellt und erkennt, dass man sie ändern kann, ist es möglich, sich davon lösen, das Leben in einer neuen Weise betrachten und somit etwas Entscheidendes in seiner Einstellung zur Wahrnehmung des Lebens zu verändern.“

Mythos 1: Das Leben ist eine Prüfung

„Die meisten Weltreligionen und auch viele New Age Philosophien unterstützen die Idee, dass das Leben eine Prüfung, ein Test, eine Herausforderung oder eine Mission ist.
Die Erde wird als so etwas wie eine Schule für vom rechten Weg abgekommene Seelen und der Sinn des Lebens ist es, sie wieder auf den richtigen, perfekten Weg zurückzuführen.
Du hast deine Lektionen zu lernen. Du bist hier, um zu beweisen, dass du gut und wertvoll bist. Hinter dieser Botschaft ist die Auffassung ist, dass etwas mit dir (oder der Welt) nicht in Ordnung ist, was zu ändern ist.
Um von diesem Zustand erlöst zu werden, muss eine noch nicht bekannte Aufgabe oder eine Mission erfüllt werden. Wenn du diese Aufgabe oder Mission erfolgreich meisterst, dann wirst du nach deinem Leben dafür belohnt.

Was dieser Mythos häufig vermittelt ist, dass das Leben ein Tal der Tränen ist, das man durchschreiten muss. Gott und der Himmel existieren in weiter Ferne.
Du bist ein aus dem Paradies vertriebenes Wesen. Da gibt es eine sehr strenge Vater-Figur im Himmel, die mit erhobenem Zeigefinger über dich richtet und dich mit goldenen Sternen belohnt, wenn du dich in seinen Augen gut verhältst.
Schwarze Punkte erhältst du, wenn Du in Gedanken und Worten sündigst. Sonderpunkte (brownie points) erhältst du, wenn du hart gearbeitet hast.

Alles das führt dazu, dass dein Leben von antiken und demütigenden Vorstellungen und von sozialen Normen geprägt ist.
Dazu gehört dann auch noch die Vorstellung, dass man in erster Linie die Bedürfnisse und Erwartungen anderer zu erfüllen hat statt der Führung aus seinem Innern zu folgen.

Dieser Mythos basiert auf Be- und Verurteilungen (Judgement). Man unterscheidet bei seinen Urteilen, ob etwas gut oder schlecht, richtig oder falsch ist. Dies hat Auswirkungen auf unseren inneren Frieden.
Es ist die Wurzel aller Kriege, Fehden und ständigen Konflikten. Leben aus diesem Mythos führt dazu, dass es deine Priorität sein muss, gut und perfekt in den Augen anderer zu sein.
Du wirst von außen bestimmt und lernst, Dich anzupassen. Du versteckst dich hinter Rollen und tust das, was man von dir erwartet.
Du entwickelst einen inneren Richter oder Kritiker, der Kontrolle über dich ausübt. Du lebst mit Ängsten und mit Unsicherheit, seit man dir mitgeteilt hat, dass du Bedingungen zu erfüllen hast, wenn du geliebt werden willst.
Die Bedingungen lauten, dass du gut und perfekt sein muss, dass du dich so verhältst, wie andere es von dir erwarten. Das ist das Gegenteil von Liebe. Es bedeutet einzig und allein, sich so zu verhalten, dass man Beifall bekommt.“

(Persönliche Anmerkung: Der Schauspieler erhält Beifall, wenn er seine Rollen gut gespielt hat. Danach streben auch wir im täglichen Leben, indem wir versuchen, diese Rollen möglichst perfekt zu spielen.)

Mythos 2: Das Leben ist Zufall

„Dieser Mythos wurde von der Wissenschaft im 17. Jahrhundert geprägt, die sich von der Religion absetzte. Er vermittelt, dass alles, was im Leben geschieht dem Zufall unterliegt.
In der westlichen Zivilisation schaffte dieser Mythos, dass alles mit einem gesunden Menschverstand (Common Sense) erklärt werden kann, so dass wir alle diesen Mythos in uns tragen.
Dies hat zur Folge, dass wir uns als isolierte Wesen wahrnehmen, die in einem leeren, meist dunklen Universum existieren. Nur die feste Materie, die man sehen und berühren kann, ist Wirklichkeit.
Das Leben beginnt mit Konzepten und am Ende ist der Tod. Die Existenz von Gott, von Engeln und unsichtbaren Wesen wird als unnötig und unbedeutend erkannt oder als kindliche Fantasie abgetan. Alles geschieht zufällig.
So werden wir zu Opfern, die machtlos dem Schicksal ausgeliefert sind.

Dieser Mythos bewirkt den Glauben an ein vom Universum abgetrennten Wesen zu sein, das überwiegend in Unsicherheit und Angst lebt. Wir können nur von außen versuchen, Kontrolle auf unser Leben auszuüben und etwas verändern.
Das alles führt zu Leid, Kampf und Selbst-Sabotage. Psychologisch gesehen, führt uns dieser Mythos zu ständigen Sorgen, zur Einsamkeit und zur Leere in uns.
Es gibt keinen tieferen Sinn im Leben. Es ist irdisch und vergänglich. Da ist kein Funken von Magischem.
Glücklichsein ist etwas sehr Vages, denn es kann sich leicht zum Gegenteil verändern. Liebe gibt es nirgendwo.“

Mythos 3: Das Leben ist ein Geschenk

„In der Antike gibt es eine mit der Erde verbundenen Kosmologie, die noch in Naturvölkern existiert, die uns als Wesen betrachtet, die untrennbar von Gott und der Natur existieren.
In der westlichen Gesellschaft ist diese ursprüngliche Betrachtungsweise des menschlichen Wesens seit vielen Jahrhunderten ausgemerzt und verdrängt worden.

In den letzten Jahrzehnten erlebt durch die Wiederentdeckung der Mystik in den Welt-Religionen und erstaunlicherweise auch durch die moderne Wissenschaft diese antike Betrachtungsweise eine Wiedergeburt.

Gemäß diesem Mythos ist alles, was existiert, hervorgebracht worden aus dem Körper Gottes.
Anstatt sich als ein von der Natur als separates Wesen wahrzunehmen, liegt diesem Mythos zugrunde, dass alles Teil eines unteilbaren Ganzen ist.
Alles, was existiert, ist göttlichen Ursprungs, da alles ein Teil Gottes ist. Und Leben ist somit ein wunderbares Geschenk dieser liebenden, bewussten und nie endenden Quelle.“

Spiritualität für Erwachsene

„Die drei Kosmologien sind so etwas wie ein Spiegel unseres eigenen natürlichen evolutionären Prozesses, vom Kind zum Jugendlichen hin zum Erwachsenen. Ich sehe, wie die Menschheit von der Lebensweise der Kindheit in ihrer Abhängigkeit das Leben als eine Prüfung wahrgenommen hat, in der Suche nach Liebe und Lob. Dann gab es eine kurze Zeit in der Phase eines Jugendlichen, in dem das Leben als einen Zufall wahrgenommen wird – mit der Leugnung einer Existenz Gottes.

Nun bewegen wir uns auf eine reife und befreiende Kosmologie zu, in er der wir uns als Mitschöpfer einer in uns existierenden Quelle betrachten, die mit uns arbeitet und uns hilft, unseren eigenen Himmel auf dieser Erde zu schaffen. Dies erfordert, dass wir volle Verantwortung für unser Leben übernehmen. Erforderlich ist weiterhin, dass wir lieben können, ohne dass wir dafür Bedingungen stellen. Das ist die Spiritualität für Erwachsene.

Ich neige dazu, Leben als ein Geschenk zu betrachten, weil ich glaube, diese Betrachtungsweise kann unser Leben und unsere Welt transformieren. Ich sehe eine Kosmologie, die auf Ängsten basiert als so etwas wie Krebszellen – schwache, kranke Zellen, die ihren eigenen Gastgeber (host) angreift. Wir alle haben solche Krebszellen in unserem Körper, die meiste Zeit aber werden diese Zellen durch unser Immunsystem als ungesund erkannt und vernichtet.Aber man attackiert ständig sich selbst durch Schuldgefühle und Unsicherheit, ist machtlos und in Furcht, oder man braucht das Wohlwollen anderer, das jedoch nicht gut für einen selbst ist.
Man kritisiert andere, ärgert sich über sie, streitet sich mit ihnen, und beurteilt, was schlecht, falsch oder gefährlich ist. Man nimmt das Lebens als leer und sinnlos war. Die kranken Krebszellen vereinigen sich dann und bestimmen deine Lebensweise.

Der wirkliche Krebs sind die vergiftenden Ansichten von Leben, Gott und dem Universum. Nichts ist mehr entscheidend für unser Leben als die Wahl, ob wir aus Angst oder aus Liebe unser Leben führen. Dies ist der Unterschied, ob man sich als ein separates Wesen wahrnimmt oder aber sich voll verbunden fühlt. Es macht den Unterschied, ob man lebt, indem man versucht, seine Träume und Wünsche zu verwirklichen, oder lebt, indem man die Erwartungen anderer zu erfüllen versucht. Es macht den Unterschied, ob man sich sicher in der Welt fühlt oder sich ständig bedroht fühlt. Es macht den Unterschied zwischen Gefühlen von Sorge, Schuld und Depressionen oder aber freudig, entspannt und offenherzig lebt. Eine Kosmologie, die auf Liebe basiert, bedeutet, dass man einen inneren Frieden in sich findet. Das ist die Grundlage für friedvolle und Liebesbeziehungen. Damit trägt man dazu bei, dass sich eine Welt entwickelt, die auf Frieden und Liebe basiert.“

Die Wunde des Getrenntsein

„Wenn du einmal das Leben als ein Geschenk wahrnimmst, dann kannst du einen tiefen Atemzug nehmen und die große Erleichterung dabei spüren. Leben braucht keinen Sinn. Du bist hier, um Freude zu haben. Du bist hier, um die Schönheit der Erde zu genießen, die Freude und die Sinnlichkeit deines physischen Körpers, die Erfüllung deiner Kreativität. Du bist hier, um zu lieben, zu lachen, tief die Verbundenheit mit anderen Menschen wahrzunehmen. Das ist nichts Falsches in dir, außer deinem Glauben, dass da etwas Falsches in dir, in anderen, in deinem Leben ist.
Deine einzige Wunde, die du hast, und die wir alle haben, ist der Glaube an einem Getrenntsein.
Getrenntsein von einem liebenden Gott. Getrenntsein von anderen, Getrenntsein von unserer Natur, von dem, was wir wirklich sind. Nur die Liebe verbindet uns, nicht die Liebe eines fiktiven Gottes, die Bedingungen hat und von dir erwartet, dass du gut und perfekt sein musst. Vielmehr ist es eine bedingungslose Liebe, die jeden Teil von dir nährt. Liebe, die dich wertschätzt und dich in deinem wahren Selbst bestärkt. Es ist eine Liebe, deren Energie dich völlig durchströmt, die dich immer wieder neu mit der schöpferischen Quelle in dir verbindet.
Das Leben als ein Geschenk zu betrachten, verändert alles. Das Universum wird als etwas Sinnhaftes, als Intelligenz und Liebe wahrgenommen.
Anstatt eines kalten, harten, geistlosen, trockenen und schmutzigen Universums, geschaffen vom Verstand, das Leben aus dir saugt, entdeckst du eine warme und lebendige Spiritualität des Herzens, das Leben in dich atmet.
Du beginnst dich sicher und geliebt in der Welt zu fühlen. Diese kreativen Kräfte bewegen deine Gedanken, deine Gefühle und dein Verhalten in nahezu entgegengesetzter Richtung, weil sie dir dramatisch andere Perspektiven deines Lebens anbieten.
Bist du noch von dem alten Mythos von Angst und Urteilen (judgement) gefangen, bleibt dein Leben hart wie ein Felsbrocken.
Wenn die Betrachtungsweise deines Lebens auf bedingungsloser Liebe basiert, kannst du und willst du dir den Himmel auf dieser Erde schaffen.
Mit anderen Worten, je nachdem, wie du dein Leben betrachtest, lebst du entweder in einem irdischen Schwarz und Weiß Zustand oder in einem lichtvollen Farbspiel.“

Zur Liebe erwachen

„Wie viele andere auch, so glaube ich, dass wir in der Zeit eines Erwachens leben. Die alten Betrachtungsweisen des Lebens scheinen nicht länger praktikabel zu sein.
Chaos und Unordnung scheinen der Vorbote einer Transformation zu sein. Viele Menschen erleben diese häufig unerwarteten und raschen Veränderungen so – als ob sie dazu gezwungen werden, sowohl auf der persönlichen als auch auf der kollektiven Ebene.

Eine neue holistische Weltansicht entsteht durch Wissenschaft und Mystik. Eine kulturelle Revolution ist in der Entwicklung. Die Menschheit bewegt hin zum Zustand einer veränderten Wahrnehmung.
Die einengende alte Welt von Angst, Kampf, Mangel und Opferrolle wird überschritten und man tritt ein in ein Gewahrsein von Liebe, Freiheit, Freude und Kreativität. Wir bewegen uns von der Angst zur Liebe.
Wir verwandeln uns von einer Raupe zum Schmetterling.

Liebe ist die die Energie, die verbindet, die es uns erlaubt, mit anderen in Kontakt zu sein, uns von alten Verteidigungsgewohnheiten befreit, die unser Bewusstsein erweitert, um ein größeres Bild vom Ganzen zu haben.
Liebe erlaubt uns, das zu werden, was wir sind. Wenn du dich selbst liebst, andere und die Welt, ohne jede Bedingung, du Frieden schaffst mit dem, was ist, – kannst du deinen eigenen Himmel auf der Welt erschaffen.“

Himmel ist ein Zustand deines Bewusstseins.
In diesem Zustand fühlst du dich in Liebe verbunden.

Fazit

Der Inhalt dieses Buches ist ein Weckruf, dem Ruf der Zeit zu folgen und aufzuwachen aus einer Hypnose, die uns als Kind aufgezwungen wurde.
Der Begriff Kulturhypnose scheint mir sehr treffend dafür zu sein. Sich von diesen Botschaften, die die ersten beiden Mythen vermitteln, zu befreien ist das Wesen dessen, was man mit Erwachen bezeichnet.

Die beiden ersten beschriebenen Mythen beschreiben den Charakter dieser Hypnosen sehr gut. Der erste Mythos wird überwiegend von den Institutionen der Religionen vermittelt:
Wir werden bereits bei unserer Geburt mit dem Makel des Unvollkommenen geboren, in der Sprache der Theologen, dass wir mit dem Makel der „Erbsünde“ behaftet sind uns den „Himmel“ durch unsere Lebensweise verdienen müssen.
Dadurch leben wir mit Ängsten und Schuldgefühlen, die durch diesen Mythos entstehen.

Der zweite Mythos, geprägt von der Wissenschaft, dass alles, was im Universum und damit im Leben zufällig ist und wir als Menschen keinen Einfluss auf unser Leben nehmen können ist ebenfalls die Grundlage von Ängsten und dem Gefühl von Ohnmacht.

Die Botschaft des dritten Mythos ist die Rückkehr zu der Wirklichkeit, dass wir nicht von der Natur und damit von Gott getrennte Wesen, sondern Teil der Natur sind.
Vor 2500 Jahren wurde die Wirklichkeit unseres Seins von Laotse, von Buddha und Krishna und 500 Jahre später durch Jesus Christus vermittelt.
Die Mystiker in allen Religionen haben diese Wahrheit in der Zeit danach in gleicher Weise vermittelt. Die moderne Wissenschaft, wie Albert Einstein und die Quantenphysik haben dies nun auch wissenschaftlich untermauert.

Auch deshalb ist die Zeit reif für ein Erwachen aus der Hypnose der beiden ersten Mythen. Dieses Erwachen ist zu einer alternativlosen Notwendigkeit geworden, damit der Planet Erde die Natur und die Menschheit weiter existieren können.
Es ist der jetzt aktuelle Schritt der Evolution, die Egozentrik einer von der Natur getrennten Menschheit zu überwinden und zu transzendieren. Das ist das, was man als einen Paradigmenwechsel bezeichnet.
Statt ein Mensch mit spirituellen Erfahrungen zu sein sagt das neue Paradigma, dass wir spirituelle Wesen (Seelen) sind, die eine Erfahrung als Mensch machen.

Dieses neue Paradigma eines Bewusstseins von Verbundenheit und von Nicht-Getrenntsein, zu leben, hat eine Liebe zur Grundlage, die bedingungslos ist. Sie ist daher „ein Kind der Freiheit“ (G.Hüther).
Liebe aus Bedürftigkeit macht abhängig und ist daher keine wirkliche Liebe.

Nur mit dieser klaren Definition von Liebe kann das letzte Zitat erklärt werden, dass „ der Himmel der Zustand eines Bewusstseins ist, indem man sich in Liebe verbunden fühlt: mit der Natur, mit Gott, und mit der Essenz seines Selbst, unserer Seele, die wir sind und nicht haben.

Die Essenz der Seele, unseres wahren Seins, ist die Stille. Die meisten Menschen fliehen vor dieser Stille und damit vor sich selbst. Erwachen geschieht in der Stille, im gegenwärtigen Augenblick, wenn es keine Zeit und keine Gedanken gibt.
„Die Stimme Gottes ist das Schweigen. Alles andere ist eine schlechte Übersetzung“ so der Ausspruch von Rumi, der bedeutendste Sufi von den Mystikern des Islams.

Dieses Zitat wird häufig auch von Eckhart Tolle benutzt. Er hat mit seinem Buch „Stille spricht“ versucht, diese Sprache des Schweigens zu vermitteln.
Es ist ein großartiger Begleiter auf dem Weg im Prozess des Erwachens. Es ist Nahrung für die Seele und hilft ganz besonders, nach dem Erwachen auch wach zu bleiben.

Das ist u.a. der Grund, weshalb immer mehr Menschen regelmäßig meditieren.
Dabei ist nicht die Dauer entscheidend, das heißt, möglichst lange einmal am Tag zu meditieren.
Wirksamer für eine fortschreitenden, tieferen Kontakt mit der Stille ist, dass man häufig am Tag innehält und für nur wenige Minuten durch die Wahrnehmung des Atmens mit seiner inneren Stille in Kontakt kommt.
Das ist der Weg vom Zustand der Entfremdung von seinem Selbst zu einer steigenden Vertrautheit mit unserem Sein, unserer Seele.

Lebt man überwiegend unter der Hypnose der beiden ersten Mythen, das heißt, ständig unter dem Druck zu sein,
anderen etwas beweisen zu müssen, von Ängsten und Schuldgefühlen geplagt zu sein und sich in einem ständigen Überlebenskampf zu befinden,
dann ist es schwierig, wenn nicht unmöglich, das Leben als ein Geschenk zu betrachten. Wenn man aus dieser Hypnose erwacht und zur Liebe, zum wirklichen Leben erwacht,
dann wird das Leben auf dieser Erde zu einem kostbaren Geschenk, dass man trotz seiner vielen Herausforderungen mit Freude und Dankbarkeit genießen kann.

Quelle

Buch ist nur in englischer Sprache verfügbar

Ergänzende Literatur zum Thema:

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