Buddha und die Wissenschaft vom Glück

Ein tibetischer Meister zeigt, wie Meditation den Körper und das Bewusstsein verändert.
von
Yongey Mingyur Rinpoche

Einleitung

„Der 1976 in Nepal geborene Yongey Mingyur Rinpoche ist ein aufsteigender Stern am Firmament der neuen Generation tibetisch – buddhistischer Meister, die außerhalb von Tibet geschult worden sind. Er ist nicht nur zutiefst bewandert in der praktischen und philosophischen Disziplin einer uralten Tradition, sondern auch erstaunlich vertraut mit den Themen und Details der modernen Gesellschaft. Dies nachdem er nun schon fast ein Jahrzehnt überall auf der Welt gelehrt hat, mit einer ungemeinen Vielfalt von Personen zusammenkam und Unterhaltungen führte – angefangen bei den Wissenschaftlern von internationalem Ruf bis hin zu einfachen Bürgern, die kleinkarierte Zänkereien mit verärgerten Nachbarn beizulegen versuchten.“ (Eric Swanson)
> Ausführlicher Lebenslauf lässt sich hier als pdf abrufen

Vorstellung des Buches

In diesem Rahmen ist dieses Buch mit der Vielfalt und der Dichte seines Inhalts nur sehr schwer vorzustellen. Es hat 400 Seiten und gegliedert in drei Teile:

  • Teil I: Die Basis
  • Teil II: Der Pfad
  • Teil III: Die Frucht

Die folgenden Auszüge und Zitate beziehen sich nur auf den 1. Teil.

Dieses Buch bietet eine Art Ergänzung zu meiner Buchvorstellung Der Elefant und die Blinden, in dem die Frage aufgeworfen und beantwortet wurde, ob es ein reines Gewahrsein bzw. reines Bewusstsein gibt und was das ist.
In diesem Buch bezieht sich der Philosoph und Kognitionswissenschaftler Thomas Metzinger vor allem auf die Berichte von Meditierenden in aller Welt, die über ihre Erfahrungen des reinen Bewusstseins berichtet haben.

Autor dieses Buches ist, wie oben beschrieben, sowohl ein Kenner der Essenz der Lehren Buddhas als auch vertraut mit den Ergebnissen der modernen kognitiven Wissenschaft. Er erklärt aus buddhistischer Sicht Gewahrsein u.a. mit den Begriffen Geist und Leere.

Anmerkung zu den Begriffen Geist und Leere

In der englischen Sprache gibt es für das Wort Geist zwei unterschiedliche Worte. Der GEIST, der im Sinne des „Heiligen Geistes“ gemeint ist, wird mit Spirit ausgedrückt. Was in diesem Buch mit Geist übersetzt wurde, ist in der englischen Sprache Mind.
Das Oxford-Dictionary definiert Mind als den Sitz von Wahrnehmung, Gedanken, Willensentscheidungen und Gefühlen sowie Achtsamkeit und Konzentration. Beispiel: „My mind keeps wandering“. Damit ist gemeint, wenn unser Geist, wie es in einer Zen-Weisheit heißt, wie ein betrunkener Affe von Ast zu Ast springt.Mit dem Wort Geist im Sinne von ‚Mind‘ ist somit der Raum gemeint, in dem wir wahrnehmen, sowohl Objekte in der äußeren Welt als auch in unserer inneren Welt, in dem wir Gedanken und Gefühle wahrnehmen. So könnte man Mind auch mit Bewusstseinsraum übersetzen. – Wenn man nicht bewusst sondern unbewusst wahrnimmt, dann gibt man den Konditionierungen und Programmen im Geist die Macht, das Verhalten zu bestimmen. Wählen zu können setzt Bewusstheit und Achtsamkeit voraus. Ansonsten verhält man sich wie ein programmierter Roboter.

1. Die Reise beginnt

„Der Buddhismus ist in seinem Wesen sehr praktischer Natur. Es geht darum, Dinge zu tun, die der heiteren Gelassenheit, dem Glück, dem Vertrauen und der Zuversicht förderlich sind, und Dinge zu unterlassen, die Sorge, Angst und Hoffnungslosigkeit heraufbeschwören.

In der Essenz besteht die buddhistische Praxis nicht zu sehr im Bemühen, unser Denken oder Verhalten zu ändern, um ein besserer Mensch zu werden. Vielmehr geht es um die Erkenntnis, dass – ganz gleich, was wir über die Umstände denken mögen, die unser Leben bestimmen – wir schon gut, ganz und vollkommen sind. Es geht um die Einsicht in das in uns wohnende Potenzial unseres Geistes. Mit anderen Worten, der Buddhismus befasst sich nicht so sehr damit, dass wir zu Gesundheit und Wohlbefinden gelangen, als vielmehr damit, dass wir zur Erkenntnis kommen, im Hier und Jetzt schon so heil und ganz, so gut, so im Kern gesund und wohlbefindlich zu sein, wie zu sein wir je hoffen können.“

„Zugleich mit dem Beginn meiner formalen buddhistischen Ausbildung und Schulung ereignete sich noch etwas Wunderbares….. Ich wurde nach und nach in die Gedankenwelt und die Entdeckung der modernen Wissenschaft eingeführt – vor allem in den Bereich, der sich dem Studium der Natur und Funktion des Gehirns widmet.“

„Die direkte Erfahrung der Natur des Geistes auch nur versuchsweise in Worte zu fassen ist praktisch unmöglich. Bestenfalls lässt sich sagen, dass die Natur des Geistes unermesslich, friedvoll und praktisch unerschütterlich ist, wenn sie erst einmal durch Wiederholung stabilisiert worden ist. Es ist eine Erfahrung des absoluten Wohlseins, das alle physischen, emotionalen und mentalen Zustände durchdringt, auch jene, die man normalerweise als unangenehm bezeichnen würde. Dieses vom Wechsel und Schwankungen im Außen und inneren Erleben unabhängige Gefühl von Wohlsein, Wohlergehen, ist eine der Möglichkeiten, am klarsten und deutlichsten zu verstehen, was Buddhisten mit Glück meinen.“

„Leider gehört zu den Haupthindernissen, auf die wir stoßen, wenn wir den Geist untersuchen wollen, oftmals die tiefsitzende und häufig unbewusste Überzeugung, dass wir nun mal so geboren sind, wie wir sind, und nichts tun können, um irgendetwas zu ändern. Ohne dass wir auch nur einmal bewusst über sie nachdenken, blockiert die Vorstellung, nichts an unserem Geist oder Bewusstsein ändern zu können, jeden Versuch, es auch nur mal zu probieren.“

2. Die Symphonie des Innern

„Eine der für mich interessantesten Metaphern für das Gehirn entstammt einer Aussage von Doktor Robert Livingston. Er verglich das Gehirn mit einer von gut eingestimmten und sehr disziplinierten Musikern vorgetragenen Sinfonie. Wie alle Sinfonieorchester besteht auch das Gehirn aus Gruppen von Musikern, die zusammenarbeiten, um bestimmte Resultate hervorzubringen, etwa Bewegungen, Gedanken, Gefühle, Erinnerungen und körperliche Wahrnehmungen usw., erklärte er.

Doch eine Frage machte mir immer zu schaffen. Wenn das Gehirn mit einer Sinfonie und ihren Orchestermusikern vergleichbar ist, sollte es dann nicht auch einen Dirigenten geben? Sollte da nicht ein objektiv identifizierbares Teil vorhanden sein, das alles leitet und dirigiert? – Aus meinen Gesprächen mit Neurowissenschaftlern, Biologen und Psychologen habe ich erfahren, dass die moderne Wissenschaft lange nach einem solchen Dirigenten gesucht und eine Unmenge Mühe und Anstrengung in die Hoffnung investiert hat, irgendeine Zelle oder Zellgruppe ausfindig zu machen, die die Regie über das Empfinden, die Wahrnehmung, das Denken und andere Formen von mentaler Aktivität inne hat. Doch bislang ließ sich selbst mit der höchst entwickelten verfügbaren Technologie noch kein Beweis für einen Dirigenten entdecken. Es gab kein einzelnes Areal – kein winziges Selbst oder Ich im Gehirn, von dem man sagen könnte, dass es für die Koordinierung der Kommunikation zwischen den verschiedenen Musikern verantwortlich ist.“

„In der buddhistischen Sicht ist der Geist nicht so sehr ein spezifisches Objekt, sondern vielmehr eine Fähigkeit, die uns ermöglicht, unsere Erfahrungen und Wahrnehmungen zu erkennen und über sie nachzudenken. Der Buddha lehrte zwar, dass das Gehirn in der Tat die physische Stütze für den Geist darstellt, aber ihm war auch sehr an der Erklärung gelegen, dass der Geist selbst nicht etwas ist, was man sehen, berühren oder nur mit Worten definieren kann.“

„Wenn ich jeden Gedanken, jedes Gefühl, jede Empfindung, die mir durchs Bewusstsein streicht, beobachte, löst sich die Illusion von einem begrenzten Ich oder Selbst auf und wird durch ein Gewahrsam ersetzt, das sehr viel ruhiger, weiträumiger und gelassener ist. Da Erfahrung die neuronale Struktur des Gehirns verändert , wie ich von anderen Wissenschaftlern lernte, können wir, wenn wir den Geist auf diese Weise beobachten, das zellulare Geschwätz verändern, das unsere Erfahrungen von unserem Ich beständig aufrechterhält.

Der Schlüssel liegt darin, dass man einfach in einem nackten Gewahrsein der Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen, so wie sie sich ereignen, zu ruhen lernt. Dieses sanfte Gewahrsein ist in der buddhistischen Tradition als Achtsamkeit bekannt, was wiederum ein einfaches Ruhen in der natürlichen Klarheit des Geistes bedeutet.“

„Sie können mit Hilfe einer einfachen Übung einen Vorgeschmack von eben dieser Freiheit der natürlichen Klarheit bekommen:

Setzen Sie sich aufrecht hin, atmen Sie normal und werden Sie gewahr, wie Ihr Atem einströmt und ausströmt.- Während Sie sich in dieses einfache Gewahrsein von Ein- und Ausatmen hinein entspannen, werden Sie wahrscheinlich hunderte von Gedanken bemerken, die Ihnen durch den Kopf gehen. Von manchen können Sie sich leicht lösen, andere hingegen ziehen Sie vielleicht in lange Gedankengänge hinein. Sobald Sie merken, dass Sie einem Gedanken nachjagen, konzentrieren Sie sich einfach wieder auf Ihren Atem.- Machen Sie das 1 Minute lang.

Am Anfang sind Sie vielleicht von dieser Unmenge und Vielfalt von Gedanken überrascht, die durch Ihr Gewahrsein strömen, einem Wasserfall gleich, der über eine steile Klippe in die Tiefe rauscht. Eine solche Erfahrung signalisiert keinen Misserfolg. Sie ist ein Zeichen für Erfolg. Sie haben zu erkennen begonnen, wie viele Gedanken Ihnen gewöhnlich durch den Kopf gehen, ohne dass Sie sie überhaupt bemerken. Sie stellen vielleicht auch fest, dass Sie sich in einem bestimmten Gedankengang verfangen, ihm folgen und alles andere ignorieren. Dann erinnern Sie sich plötzlich daran, dass Sie ja bei dieser Übung Ihre Gedanken beobachten sollten. Statt sich nun Asche aufs Haupt zu streuen, kehren Sie einfach zur Konzentration auf Ihren Atem zurück. Wenn Sie bei dieser Praxis bleiben, werden Sie feststellen, dass die Gedanken und Gefühle kommen und gehen, die natürliche Klarheit des Geistes aber nie gestört oder unterbrochen wird.

Der Geist ist in vielerlei Hinsicht wie der Ozean. Die Farbe ändert sich von Tag zu Tag oder von Augenblick zu Augenblick, spiegelt sozusagen die Gedanken, Gefühle und so weiter wider, wie sie darüber hinwegziehen. Aber der Geist selbst verändert sich nie, wie der Ozean: Er ist immer sauber und klar, ganz gleich, was er widerspiegelt.“

Natürlicher Geist

„Bei den meisten von uns ist der natürliche Geist oder die Buddha-Natur durch unser von den neuronalen Gewohnheitsmustern geschaffenes beschränktes Selbstbild verschleiert oder verdunkelt. – Der natürliche Geist ist fähig, alles und jedes hervorzubringen, auch die Unkenntnis von seiner eigenen Natur. Mit anderen Worten, wenn wir den natürlichen Geist nicht erkennen, ist dies nur ein Beispiel für die unbeschränkte Fähigkeit des Geistes, alles, was er will, zu erzeugen. Wenn wir Angst, Traurigkeit, Eifersucht, Begehren verspüren oder irgendeine andere Emotion, die dazu beiträgt, dass wir uns verletzlich oder schwach fühlen, dann sollten wir uns mal auf die Schulter klopfen, denn wir haben gerade die unbegrenzte Natur des Geistes erfahren“.

„Der Buddha vergleicht den natürlichen Geist auch mit dem Raum, nicht unbedingt mit dem Raum, so wie er von der modernen Wissenschaft verstanden wird, sondern vielmehr mit dem Raum im poetischen Sinn der tiefgründigen Erfahrung von Offenheit, die wir machen, wenn wir zum wolkenlosen Himmel aufblicken oder einen riesigen Raum betreten. Wie der Raum, ist auch der natürliche Geist nicht von Ursachen oder Bedingungen abhängig. Er ist, er existiert ganz einfach: unermesslich und jenseits aller Beschreibung, der essenzielle Hintergrund, durch den wir uns begegnen, und der uns einen Bezugsrahmen für die Unterschiede zwischen den von uns wahrgenommenen Objekten gibt.“

Gom, das tibetische Wort für Meditation, bedeutet wörtlich vertraut werden mit…. Und bei der buddhistischen Meditationspraxis geht es im Grunde darum, dass man sich mit der Natur des eigenen Geistes vertraut macht.“

„Buddha vergleicht den natürlichen Geist mit Wasser, das in seiner Essenz immer klar und rein ist. Schlamm, Ablagerungen und andere Unreinheiten mögen es zeitweilig trüben oder verschmutzen, aber wir können solche Unreinheiten herausfiltern und seine natürliche Klarheit wiederherstellen. Besäße das Wasser keine natürliche Klarheit, dann würde es, ganz egal wie viele Filter wir benutzen, nicht klar werden.“

„Das sehnliche Verlangen nach dauerhaften Glück, das die meisten von uns empfinden, ist die leise innere Stimme des natürlichen Geistes, die uns an das erinnert, was wir in Wirklichkeit zu erfahren und zu erleben vermögen. – In gewisser Weise haben wir Heimweh nach unserer wahren Natur.“

4. Die Leere, die Wirklichkeit hinter der Realität.

Die leere oder grenzenlose, unendliche Möglichkeit ist die absolute Natur der Wirklichkeit. Alles, was aus der Leerheit in Erscheinung tritt – Sterne, Galaxien, Lebewesen, Tische, Lampen, Uhren und auch unsere Wahrnehmung von Zeit und Raum – ist ein relativer Ausdruck der grenzenlosen Möglichkeit, eine momentane Erscheinung im Kontext der Unendlichkeit von Zeit und Raum.

Eine Übung in Leerheit

„Das intellektuelle Verständnis der Leerheit ist eine Sache, die direkte Erfahrung eine andere. Versuchen wir es also mit einer kleinen Übung.

Schauen Sie sich Ihre Gedanken, Gefühle und Empfindungen sehr genau an, während Sie aus der Leere hervorgehen, für einen Augenblick als Leerheit in Erscheinung treten und sich dann wieder in der Leere auflösen. Sollten Ihnen keine Gedanken, Gefühle oder Empfehlungen aufsteigen, dann fabrizieren Sie einfach welche – so viel, wie Sie können, rasch hintereinander. Hauptsache ist, dass Sie so viele Formen von Erfahrung bewusst beobachten, wie Ihnen möglich ist. Wenn Sie diese nicht bewusst wahrnehmen, werden sie einfach unbemerkt davon schlüpfen. Lassen Sie also nicht zu, dass sie in Gedanken, Gefühle oder Empfindungen unbeobachtet entgehen.“

Die Übung:

Beobachten Sie die Bewegungen ihres Geistes…

Beobachten Sie die Bewegungen ihres Geistes..

Beobachten Sie die Bewegungen ihres Geistes…

Und jetzt Stopp!

Bei dieser Übung kommt es darauf an, dass Sie alles beobachten, was durch Ihr Gewahrsein zieht, so wie es aus der Leere aufsteigt, für einen Augenblick in Erscheinung tritt und sich wieder in der Leere auflöst – eine Bewegung, wie das Aufsteigen und Absinken einer Woge in einem riesigen Ozean. Weder wollen Sie Ihre Gedanken, Gefühle und so weiter abblocken, noch wollen Sie ihnen nachjagen. Wenn Sie ihnen nachjagen, wenn Sie sich von ihnen lenken und leiten lassen, fangen sie an, Sie zu bestimmen, und Sie verlieren die Fähigkeit, offen und spontan auf den gegenwärtigen Moment zu reagieren. Wenn Sie anderseits Ihre Gedanken abzublocken versuchen, kann der Geist sehr angespannt und eng werden. – Das ist ein wichtiger Punkt, weil viele Leute irrtümlicherweise glauben, Meditation beinhalte, dass man der natürlichen Bewegung der Gedanken und Gefühle bewusst Einhalt gebietet.

Wenn Sie sich aber darin üben, Ihren Geist so sein zu lassen, wie er ist, wird er schließlich ganz von selbst zur Ruhe kommen. Sie werden ein Gefühl von Weiträumigkeit entwickeln, und Ihre Fähigkeit, die Dinge klar und ohne Vorurteile wahrzunehmen und zu erfahren, wird nach und nach zunehmen. Fangen Sie erst einmal an, diese Gedanken, Gefühle und so weiter, mit bewusstem Gewahrsam zu beobachten, dann werden Sie allmählich erkennen, dass das alles relative Phänomene sind. Sie lassen sich nur in Relationen zu anderen Erfahrungen definieren.

Kapitel 6 : Die Gabe der Klarheit

„Obwohl wir für unser Verständnis von der grenzenlosen Natur des Geistes die Leerheit mit dem Raum vergleichen, handelt es sich doch um keine perfekte Analogie. Der Raum hat – zumindest, soweit wir wissen – kein Bewusstsein. Aus buddhistischer Sicht sind jedoch Leere und Gewahrsein untrennbar. Man kann die Leerheit ebenso wenig vom Gewahrsein trennen, wie man die Nässe vom Wasser oder die Hitze vom Feuer trennen kann. Mit anderen Worten, unsere wahre Natur ist in ihrem Potenzial nicht nur unbegrenzt, sie ist auch von vollkommener Bewusstheit, von vollkommenem Gewahrsein. .

In der buddhistischen Terminologie ist dieses spontane Gewahrsein als Klarheit oder als das klare Licht des Geistes bekannt. Der Bewusstseinsaspekt des Geistes macht es möglich, dass wir die fortwährend aus der Leere hervorgehende grenzenlose Vielfalt der Gedanken, Gefühle, Empfindungen und Erscheinungen erkennen und unterscheiden können. Die Klarheit ist auch dann in Aktion, wenn wir nicht bewusst aufmerksam sind. Ohne dieses klare Licht des Geistes würde wir nicht denken, nicht fühlen, würden wir nichts wahrnehmen können. Wir wären nicht imstande, unseren eigenen Körper zu erkennen oder das Universum oder irgendetwas, das darin in Erscheinung tritt.

Die Klarheit ist von Anfang an Teil des Geistes, ein natürliches Gewahrsein. Man kann sie zum Beispiel nicht entwickeln, wie man durch Körpertraining Muskeln aufbaut. Wir haben nichts weiter zu tun, als sie wahrzunehmen, einfach nur die Tatsache zu bemerken, dass wir gewahr sind. Das Problem ist natürlich, dass diese Klarheit und dieses natürliche Gewahrsein so sehr Bestandteil unserer alltäglichen Erfahrungswelt sind, dass sie sich schwer erkennen lassen. Es ist, als wollten wir versuchen, unsere Augenwimpern zu sehen, ohne einen Spiegel zu Hilfe zu nehmen. – Wie kann man sie also erkennen?

Natürliches Gewahrsein

Dem Buddha zufolge sollte man meditieren – aber nicht unbedingt so, wie die meisten Menschen es verstehen. Die hier angewandte Meditationsform ist wiederum eine Art von „Nicht-Meditation“. Sie brauchen sich auf nichts zu fokussieren und nichts zu visualisieren.

Übung

Beginnen Sie damit, dass Sie sich gerade aufgerichtet hinsetzen, normal atmen und Ihren Geist allmählich zur Ruhe kommen lassen. Wenn Ihr Geist zur Ruhe gekommen ist, dann werden Sie einfach aller Gedanken, Gefühle und Empfindungen gewahr, die ihn durchziehen. Und während Sie zuschauen, wie sie vorübergehen, fragen Sie sich einfach: Besteht ein Unterschied zwischen dem Geist und den Gedanken, die ihn durchziehen? Besteht irgendein Unterschied zwischen dem Denkenden und den Gedanken, die der Denkende wahrnimmt?‘

Behalten Sie diese Fragen im Kopf, während Sie etwa 3 Minuten lang Ihre Gedanken beobachten, dann beenden Sie die Übung.

Bei dieser Übung ging es darum zu erkennen, dass es in Wirklichkeit keinen Unterschied gibt zwischen dem Geist, der denkt, und den Gedanken, die in ihm kommen und gehen. Der Geist selbst und die im Geist aufkommenden, verweilenden und verschwindenden Gedanken, Emotionen und Empfindungen sind alle gleichermaßen Ausdrucksformen der Leerheit.

Im Kern geht es bei der Meditation darum, dass Sie alle Erwartungen im Bezug auf Meditation aufgeben. Alle Qualitäten Ihres natürlichen Geistes – Friede, Offenbarung, Entspanntheit und Klarheit – sind in Ihrem Geist, so wie er ist, vorhanden…. Sie müssen Ihr Gewahrsein nicht verlagern oder verändern. Sie brauchen, während Sie Ihren Geist beobachten nur die Qualitäten zu erkennen, die er bereits hat.“

Die Dunkelheit erhellen.

„Die Klarheit des Geistes verstehen zu lernen, ist ein allmählicher Prozess, so wie es auch das Entwickeln der Bewusstheit oder des Gewahrseins der Leere ist. – Wie die Leere lässt sich auch die wahre Statur der Klarheit unmöglich vollständig definieren, ohne sie dabei in eine Art Konzept umzuwandeln, das Sie in einer mentalen Schublade ablegen können, mit dem Gedanken: Okay, ich hab’s, mein Geist ist klar, und was jetzt? Die Klarheit in ihrer reinen Form muss erfahren werden, und wenn Sie sie erfahren, dann gibt es kein Und was jetzt?“ Sie kapieren einfach.“

„Die Klarheit ist wie die Leere unendlich. Sie hat keine Grenzen, keinen Anfang und kein Ende. Je weiter und tiefer wir in der Untersuchung unseres Geistes vordringen, desto weniger wird es möglich, eine klare Unterscheidung zu treffen, wo unser Geist endet und der Geist der anderen anfängt.

Die absolute Wirklichkeit ist die Leere, ein Zustand, in dem Wahrnehmungen intuitiv als ein unendlicher, unvergänglicher Fluss von möglichen Erfahrungen erkannt werden. Wenn wir Wahrnehmungen als bloße flüchtige, durch Umstände bedingte Ereignisse zu erkennen beginnen, lasten Sie nicht mehr so schwer auf uns, und die ganze dualistische Struktur vom „Ich“ und „Anderen“ beginnt sich aufzulösen. Die relative Wirklichkeit ist die Summe der Erfahrungen, die aus der irrtümlichen Vorstellung entstehen, dass alles, was wir wahrnehmen, für sich und aus sich selbst heraus Wirklichkeit besitzt.“

Die Einheit von Klarheit und Leere.

„Die Essenz der zahlreichen Unterweisungen von Buddha lässt sich auf einen einzigen Satz reduzieren:

Der Geist ist die Quelle aller Erfahrungen, und indem wir die Ausrichtung des Geistes ändern, können wir die Qualität dessen, was wir erfahren und wahrnehmen, verändern.

Wenn wir unseren Geist transformieren, wird auch alles, was wir erfahren, transformiert. Das ist so, als würden wir zum Beispiel eine Brille mit gelb getönten Gläsern aufsetzen, dann ist plötzlich alles, was wir sehen, gelb. Setzen wir eine Brille mit grün getönten Gläsern auf, ist alles, was wir sehen, grün.

So gesehen kann Klarheit als der kreative Aspekt des Geistes verstanden werden. Alles, was wir wahrnehmen, nehmen wir durch die Kraft unseres Gewahrseins wahr. Die kreative Fähigkeit unseres Geistes ist wahrhaft grenzenlos. Dieser kreative Aspekt ist die natürliche Konsequenz der Einheit von Klarheit und Leere.“

„In dem Maße, wie Sie die wahre Kraft Ihres Geistes wahrnehmen und anerkennen können, können Sie auch allmählich mehr Kontrolle über Ihre Erfahrungen ausüben. Schmerz, Traurigkeit, Angst, Sorge und all die anderen Formen von Leiden behindern Ihr Leben nicht mehr so gewaltig wie vordem. Erfahrungen, die einst Hindernisse zu sein schienen, werden nun zu Gelegenheiten, um Ihr Verständnis von der ungehinderten Natur des Geistes zu vertiefen .

Kapitel 8 : Warum sind wir unglücklich?

Eine Unzahl von Leuten sind ständig auf der Suche nach etwas Spannendem, Aufregendem, indem sie ein neues Restaurant ausprobieren, eine neue Beziehung anfangen oder die Arbeitsstelle wechseln. Für eine Weile scheint der Reiz des Neuen anzuhalten, aber dann legt sich die Erregung und die Begeisterung, die Sie zu Anfang empfunden haben mögen, verflüchtigt sich.

Das Problem mit all diesen Lösungen ist, dass sie flüchtiger Natur sind. Alle Phänomene sind das Ergebnis des Zusammenkommens von Ursachen und Bedingungen und unterliegen unausweichlich irgendeiner Art von Veränderung. Wenn sich die zu Grunde liegenden Ursachen ändern, die eine Erfahrung von Glück erzeugen und aufrechterhalten, geben die meisten Leute den alten Bedingungen oder sich selbst die Schuld. Aber eine solche Schuldzuweisung macht die Suche nach dem Glück nur noch schwieriger, weil sie von einem Verlust an Selbstvertrauen oder Glauben an die Dinge zeugt, die uns, wie man uns beibrachte, zum Glück verhelfen sollten.

Das noch größere Problem ist allerdings, dass die meisten Menschen keine sehr klaren Vorstellungen davon haben, was Glück eigentlich ist. Folglich schaffen Sie sich immer wieder Umstände, die sie zu der Unzufriedenheit zurückführen, die sie so verzweifelt gerne ausmerzen würden, und weil das so ist, wäre es eine gute Idee, sich das Glücklichsein, das Unglücklichsein und die diesem Zustand zu Grunde liegenden Ursachen ein bisschen genauer anzusehen.“

Konditionierende Faktoren

„Biologie und Neurowissenschaft machen sichtbar, was in unserem Gehirn vor sich geht, wenn wir angenehme oder unangenehme Emotionen erleben. Der Buddhismus hilft uns nicht nur, dass wir solche Erfahrungen in uns selbst expliziter beschreiben können, sondern gibt uns auch die Mittel an die Hand, mit denen wir uns an die Veränderungen unserer Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen machen und so auf einer elementaren, zellularen Ebene glücklichere, friedfertigere und liebevollere Menschen werden können.

Ob wir uns das, was wir Geist oder Bewusstsein nennen, nun subjektiv mittels der von Buddha gelehrten achtsamen Beobachtung anschauen oder objektiv mittels der in der modernen Laboratorien verfügbaren Technologien, es tritt als sich ständig verändernder Zusammenprall von zwei fundamentalen Ereignissen in Erscheinung: der bloßen Erkenntnis (dem einfachen Gewahrsein, dass etwas geschieht) und den konditionierenden Faktoren (den Prozessen, die nicht nur das beschreiben, was wir wahrnehmen, sondern auch unsere Reaktionen bestimmen). Mit anderen Worten, alle mentale Aktivität entwickelt sich aus der zusammenwirkenden Aktivität formloser Wahrnehmung und langfristiger neuronalen Assoziationen.

Eine der von meinem Lehrer häufig wiederholt Lektion war die, dass ich, wenn ich glücklich sein wollte, die konditionierenden Faktoren – die dazu tendieren, zwanghafte oder wesenszugsgebundene Reaktionen zu erzeugen – zu erkennen und mit ihnen zu arbeiten. Und die Essenz seiner Belehrung war, dass jeder Faktor in dem Maße als zwanghaft verstanden werden kann, wie er unsere Fähigkeit vernebelt oder verdunkelt, ohne Beurteilung und Bewertung die Dinge so zu sehen, wie sie sind.

Geistige Hemmnisse

Unwissenheit

„Unwissenheit ist die grundsätzliche Unfähigkeit, das grenzenlose Potential, die Kraft und die Klarheit unseres eigenen Geistes zu erkennen. Es ist so, als würden wir die Welt durch verschleierte Brillengläser sehen. Was immer wir sehen, wird durch die Farbe der Gläser verschleiert oder verzerrt.

Wenn wir uns erst einmal die neurale Gewohnheit zu eigen gemacht haben, uns selbst als ein eigenständiges, unabhängig existierendes Ich wahrzunehmen, fangen wir unvermeidlich an, alles, was nicht Ich ist, als anderes zu betrachten. Das andere kann alles sein: ein Tisch, eine Banane, eine andere Person oder auch irgendetwas anderes, das dieses Ich denkt oder fühlt. Alles, was wir wahrnehmen, wird in gewissem Sinn zum Fremden. Und während wir uns angewöhnen, zwischen dem Ich und dem anderen zu unterscheiden, sperren wir uns in die dualistische Wahrnehmungsweise ein, ziehen konzeptuelle Grenzen zwischen unserem Ich und dem Rest der Welt da draußen, einer Welt, die so ungeheuer groß und weit zu sein scheint, dass wir fast nicht anders können, als uns selbst für sehr klein, beschränkt uns verletzlich zu halten. Wir fangen an, andere Menschen, materielle Gegenstände und so weiter als potenzielle Quellen unseres Glücks und Unglücks zu betrachten, und das Leben wird zum Kampf, zu erlangen, was wir zu Glücklichsein brauchen, bevor es sich jemand anders abholt.“

Anhaftung

Anhaftung lässt sich in vielerlei Hinsicht mit Sucht vergleichen, einer zwanghaften Abhängigkeit von äußeren Objekten oder von Erfahrungen, die in uns eine Illusion von Ganzheit produzieren. Leider nimmt die Anhaftung, wie andere Süchte auch, mit der Zeit an Intensität zu. Was immer an Befriedigung wir erleben, wenn wir das Objekt unseres Begehrens bekommen, ist sie nicht von Dauer. Was oder wer immer uns heute, in diesem Monat oder in diesem Jahr glücklich macht, wird und muss sich ändern. Der Wandel ist die einzige Konstante in der relativen Wirklichkeit.

Ablehnung

„Jede starke Anhaftungen erzeugt eine gleichermaßen starke Angst, dass wir entweder nicht bekommen, was wir haben wollen, oder verlieren, was wir schon gewonnen haben. Diese Angst wird in der Sprache des Buddhismus als Ablehnung bezeichnet. Ein Widerstand gegenüber den unausweichlichen Veränderungen, die sich als Folge der Vergänglichkeit alles relativ Wirklichen ereignen.

Die Vorstellung von einem dauerhaften, unabhängig existierenden Ich drängt uns dazu, uns mit enormer Anstrengung der Unvermeidlichkeit der Veränderung und des Wandels zu widersetzen und sicherzustellen, dass dieses Ich in Sicherheit und ungefährdet bleibt. Haben wir einen Zustand erreicht, der uns einigermaßen das Gefühl gibt, heil und ganz zu sein, wollen wir, dass alles so bleibt, wie es ist. Und je tiefer und stärker dieser Anhaftungen an das ist, was uns dieses Gefühl von Ganzheit vermittelt, desto größer ist unsere Angst, es zu verlieren, und desto brutaler ist unser Schmerz, wenn wir es verlieren.“

„Ablehnung ist in vieler Hinsicht eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Sie zwingt uns zu einer Art des Handelns, die unsere Bemühungen, das zu erreichen, was uns unserer Meinung nach dauerhaften Frieden, Stabilität und Zufriedenheit verschafft, so gut wie zum Scheitern verurteilt.“

„Ablehnung verstärkt neuronale Muster, die ein mentales Konstrukt erzeugen, das uns die Vorstellung übermittelt, beschränkt, schwach und unvollständig zu sein. Weil alles, was die Unabhängigkeit dieses mentalen „Ich“ konstruktiv untergraben könnte, als Bedrohung wahrgenommen wird, verwenden wir unbewusst ein enormes Maß an Energie auf das Ausschauhalten nach potentiellen Gefahren. Das Adrenalin fegt durch den Körper, der Herzschlag rast, die Muskeln sind angespannt und die Lungen pumpen wie verrückt. Alle diese Empfindungen sind Stresssymptome, die eine enorme Vielfalt an Problemen verursachen können, darunter Depressionen, Schlafstörungen, Verdauungsprobleme, Ausschläge, Funktionsstörung der Schilddrüse und Nieren, hohen Blutdruck und einen hohen Cholesterinspiegel.

Hemmnis oder Gelegenheit?

Eine der grundlegenden Unterweisungen Buddhas ist, dass wir darüber nachdenken und uns vergegenwärtigen sollen, wie kostbar dieses menschliche Leben mit all seinen Freiheiten und Möglichkeiten ist, wie schwierig es ist, ein solches Leben zu erlangen, und wie leicht es ist, es zu verlieren.

Es spielt keine Rolle, ob Sie glauben, dass das menschliche Leben ein kosmischer Zufall, eine karmische Lektion oder das Werk eines göttlichen Schöpfers ist. Wenn Sie einfach nur einmal innehalten und sich die riesige Vielfalt und Anzahl der Geschöpfe vor Augen führen, die den Planeten mit uns teilen, und sie dann mit dem relativ kleinen Prozentsatz an Menschenwesen vergleichen, müssen Sie daraus schließen, dass die Chancen, als Mensch auf die Welt zu kommen, extrem gering sind. Und indem uns die moderne Wissenschaft die außerordentliche Komplexität und Sensibilität des menschlichen Gehirns vorführt, erinnert sie uns auch an das Glück, das wir haben, als Mensch geboren zu sein und über diese sehr menschliche Fähigkeit verfügen, die Gefühle derer, die um uns sind, zu fühlen und mitzuempfinden.“

„Wenn Sie wirklich zu einem dauerhaften Gefühl von innerem Frieden und Zufriedenheit finden wollen, müssen Sie lernen, Ihren Geist zur Ruhe kommen zu lassen. Seine natürlichen Qualitäten können sich nur offenbaren, wenn er zur Ruhe gelangt ist. Wenn Sie von aufgewühltem Schlamm und anderen Ablagerungen trübe gewordenes Wasser wieder klar werden lassen wollen, dann lassen Sie es am einfachsten zur Ruhe und Stille kommen. Ebenso werden sich, wenn sie den Geist zur Ruhe und Stille haben kommen lassen, Unwissenheit, Anhaftung, Ablehnung und all die anderen geistigen Hemmnisse nach und nach auflösen, und Mitgefühl, Klarheit und die grenzenlose Weite der wahren Natur Ihres Geistes werden sich enthüllen.“

Mein Fazit:

Wir müssen uns im Leben nicht darum bemühen, ein „besserer Mensch“ zu werden, wie man es uns als Kind in unserer christlichen Kultur vermittelt hat, sondern, dass wir im „Hier und Jetzt“ schon gut, heil und ganz vollkommen sind. In der buddhistischen Lehre geht es darum, „das in uns wohnende Potential unseres Geistes zu erkennen und das zu tun, was dem Glück, dem Vertrauen und der Zuversicht förderlich ist, und Dinge zu unterlassen, die Sorge, Angst und Hoffnungslosigkeit heraufbeschwören.“ Man muss kein Buddhist sein oder werden, um dem zuzustimmen.

Wir sind in einem Umfeld aufgewachsen, in dem uns mehr etwas vermittelt wurde, was zu Ursachen für unsere Sorgen und Ängste wurde. Dies alles wirkt in unserem Bewusstsein, in unserem Geist, als Programme und Konditionierungen, die unser Glücklichsein verhindern und zu unserem Unglücklichsein führen. Die erläuterten geistigen Hemmnisse machen das sehr deutlich: Unwissenheit – Anhaftung – Ablehnung. Dies zu erkennen und zu verändern kann zur Lebensaufgabe werden, wenn man wirklich letztlich überwiegend glücklich leben möchte.

Leider haben diese Konditionierungen so viel Macht über uns, dass es kein leichter Prozess ist, sich davon zu befreien. Im Vordergrund steht dabei die Illusion eines vermeidlichen Ich, welches sich getrennt von Natur als individuelles Lebewesen betrachtet. Das ist der Kern der beschriebenen Unwissenheit, die auch die Hauptursache für unsere Ängste ist. Diese Unwissenheit vermittelt uns den Glauben, dass wir Körper sind . In Wahrheit sind wir geistige Wesen, die diesen Körper während ihrer Lebenszeit auf dieser Erde haben, quasi in ihm wohnen.

Es bedarf einer stetigen Achtsamkeit, um zu erkennen, mit was wir identifiziert sind. Wenn wir bei Ängsten und anderen negativen Gedanken wahrnehmen, dass wir mit dem Körper identifiziert sind, befreien wir uns von dieser Identifizierung und sind das, was wir in unserer wahren Natur sind: Reine Wahrnehmung, reines Bewusstsein.

Das Buch:

Yongey Mingyur Rinpoche
Buddha und die Wissenschaft vom Glück

Goldmann Verlag

ISBN 978-3-442 21779-3

Buchvorstellung zum gleichen Thema:

Der Elefant und die Blinden

Yongey Mingyur Rinpoche auf Youtube (mit deutschen Untertiteln):

Warum Meditieren Glücklich macht | Gert Scobel & Mingyur Rinpoche

Der Unterschied zwischen Gewahrsein und Achtsamkeit
Views: 8